Er hatte sich schon oft Gedanken gemacht: Warum durfte er eigentlich immer nur zur Weihnachten den roten Mantel, die Mütze, die dicken Winterstiefel anziehen und den Geschenkesack mit sich herum tragen?
Den Bart hatte er das ganze Jahr dran. Der war echt. Aber der Rest war nur Verkleidung. Sein Job war es Geschenke zu verteilen. Sonst nichts? Naja die Tradition sagte, es wäre gut auch mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Mit den Kindern, denen er die Geschenke brachte.
Es ging um zwei Dinge: Bist du brav oder bist du böse gewesen? Wenn man die Kinder das fragte, sagten sie natürlich alle:“ Ich war brav!“ Weil es dann Geschenke gab und wer sagt schon von sich, dass er böse ist.
Doch einmal hatte er etwas anderes erlebt. Da hatte er mal wieder die Frage nach brav oder böse gestellt und ein kleines Mädchen stand auf und sagte: „Hey Weihnachtsmann, ich war böse.“ Hatte da jemand was gesagt? Da war doch eine Stimme. Das hatte er noch nie an dieser Stelle gehört, weil eigentlich alle davon ausgingen brav und gut gewesen zu sein. Er versuchte das Mädchen aufzuklären: „Also Kleine, pass auf. Wenn du mir jetzt erzählst, warum du böse warst, dann kann es sein, dass du kein Geschenk bekommst.“ Alles war ruhig. Alle waren gespannt, was jetzt passieren würde. Das Mädchen nahm einen kräftigen Luftzug und sagte: „Ich möchte ehrlich auf die Frage antworten. Und deshalb sage ich dir was ich gemacht habe.“ Dann zählte sie alles auf:„Ich habe etwas Falsches über ein anderes Mädchen aus meiner Klasse erzählt, ich schreibe ab und tue dann so als hätte ich es selber geschrieben, ich hab meinen Vater angeschrien und meinen Bruder gehauen.“
Der Mann mit dem roten Mantel und der roten Mütze, den Winterstiefeln und dem Geschenkesack guckte erstaunt. Das erste Mal, dass jemand sich getraut hatte etwas zu sagen. „Danke für deine Ehrlichkeit“, sagte er. Sollte sie jetzt kein Geschenk bekommen? Sie war ja böse gewesen. Während er noch so überlegte, erinnerte er sich an seine Kindheit, wo er die Geschichte von Weihnachten jedes Jahr gehört hatte. Da war ein Kind mit dem Namen Jesus geboren. Naja, das war noch nicht so besonders, denn Kinder werden nun mal geboren. Aber dieser Jesus war Gottes Sohn. Und war deshalb anders als alle anderen Kinder.
Und Jesus kam doch genau für diese Dinge, die das Mädchen eben aufgezählt hatte. Weil das nämlich Dinge sind, die Kinder und auch Erwachsene immer wieder machen. Das ist wie eine große Mauer. Eine große Mauer zwischen Gott und uns Menschen. Jesus hat diese Mauer umgehauen und wir können Kontakt mit Gott haben und mit ihm reden.
Dieses Mädchen hatte verstanden, dass sie Dinge falsch gemacht hatte. Doch indem sie die Sachen sagte, die nicht gut liefen, tat sie eine gute Sache. Sie gab die Sache zu und wollte sie nicht wieder machen.
An diesem Tag kam der Mann mit dem roten Mantel und der roten Mütze, den Winterstiefeln und dem Geschenkesack mit vielen Geschenken nach Hause, denn er schenkte jetzt nur noch den Kindern etwas, die Sachen schlecht gemacht hatten und es zugaben. Denn das ist wirklich große Stärke.
Dabei geht es darum, dass Jesus uns die Sache vergibt.
Wenn wir einen Weihnachtsmann sehen können wir uns Gedanken machen. Was würde ich heute antworten, wenn er fragt, warst du brav oder böse?
Gott liebt uns, so wie wir sind, deshalb hat er Jesus geschickt, der uns ein Vorbild ist, in dem wie man leben soll. In dem wir unseren nächsten lieb haben und uns entschuldigen, wenn wir böse waren.
Wer von euch glaubt eigentlich an den Weihnachtsmann?
2 Kommentare:
du kannst ja richtige geschichten erzählen..
hast du das den jungscharlern erzählt?
..dann wissen die jetzt wohl nicht mehr, was dran ist an weihnachten..
anja
das leben ist hart!
man muss auch trotz Verwirrung noch den Sinn von Weihnachten verstehen! ;)
danke für den comment!
siggi
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